Die Freyen Ritter Albisheim


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Historie ” Albisheim “

 

Funde deuten auf Albisheim als keltische Siedlung hin.

Im Jahr 835 wird dieser Ort erstmals urkundlich durch eine Schenkung des Karolingerkönigs ” Ludwig dem Deutschen ” erwähnt.

Somit war Albisheim recht früh ein sogenannter Marktflecken. Außerdem gab es hier vermutlich eine Königspfalz, die bisher noch nicht gefunden wurde.

Alljährlich veranstaltet die Ortsgemeinde das seit dem Jahre 1222 begangene Königsfest, zu dem eine  Königspredigt und die verteilung der Königswecken gehört.

Historischer Hintergrund:

Im Jahre 1222 wird Heinrich VII. der Sohn des Kaisers Friedrich II. durch den Erzbischoff Engelbert I. von Köln zum römischen-deutschen König und zum Mitregenten seines Vaters gekrönt.

 

 

Ritterlichkeit und Minne

 

Ritterlichkeit umschreibt den Verhaltenkodex, mit dem der Ritter von einem rohen Kämpfer zu einer idealistischen Gestalt wurde. Der Begriff der Ritterlichkeit kam im   12. Jahrhundert auf und verlor seine Bedeutung erst im späten Mittelalter.

Der Ritter musste sich zur Tapferkeit verpflichten, sollte selbstlos und aus den edelsten Motiven heraus handeln. Alle seine Taten sollten auf Vertrauen, Treue und Großherzigkeit beruhen, die den Ritter charakterlich über den gemeinen Mann erhoben.

Einer der wichtigsten Aspekte der Ritterlichkeit war der Schutz der Frauen, die fast wie Heilige behandelt wurden. Jeder Ritter wählte eine Dame, der er sich in höfischer Liebe  auch -Minne- genannt verschrieb. Es handelte sich meist nur um eine ideelle Beziehung denn häufig war die auserwählte Dame bereits verheiratet, möglicherweise mit dem Lehensherrn. Der Ritter verehrte die Dame aus gebürendem Abstand und hoffte auf ihre Zustimmung. Hatte er diese gewonnen, so gab sie ihm Mut und Kraft, Gefahren zu überwinden oder den Turniersieg für sie zu erringen.

Der Ritter hatte auch die Ehre seine Auserwählte zu verteidigen und ihre Schönheit und Erhabenheit in Gedichten zu lobpreisen. Natürlich konnte man auch eine nicht verheiratete Dame freien und sie durch manche Taten beeindrucken oder schmachtende Liebesgedichte für sie verfassen. Hier ist ein Beispiel das der “Burgherr” seinem Weibe verfasste.

Meinem Weibe

Glanzvoll wie der neue Morgen, der ganz sanft vom Schlaf erwacht,

ist das Anlitz das ich kenne, hab der Zeit an dich gedacht.

Unverhofft auf diese Weise hör ich nun des Herzens schlag,

Bild von dir, es sieht die Schöne die ich liebe und auch mag.

Tage die so dunkel waren einsam und auch kalt,

fortgeweht des Wortes Stimme wie ein Hauch im jungen Wald.

Grün die Farbe die ich sehe die umfängt mich sanft und rein,

möchte nah an deines Busens liebgewonnener Nähe sein.

 anno 2007 Robert von Albisheim

 

 

Die Kreuzzüge

 

Vorgeschichte: 

Zu Beginn des 11. Jahrhunderts wußten die Menschen in Europa über die Erde nicht viel. Für sie bildete das Mittelmeer das Zentrum der “Welt”: Dort regierte der Papst als der oberste Herr der Christenheit, hier waren die Hauptstädte des alten Römischen Reiches, Rom und Konstantinopel. Das griechische Ostreich wurde als Orient oder Morgenland (im Osten geht die Sonne auf) bezeichnet. Das Lateinische Westreich Okzident oder Abendland (im Westen geht die Sonne unter). Die Christenheit war sich nicht einig. Zwischen Rom, dem Sitz des westlichen, und Konstantinopel dem Sitz des östlichen Oberhauptes der Kirche, gab es große Differenzen. Das war nicht weiter verwunderlich, denn im Verlauf vieler Jahrhunderte hatten sich beide ehemaligen römischen Reichshälften zu unterschiedlichsten Kulturen weiterentwickelt. Als die Probleme zwischen den beiden Reichen immer größer und unüberwindlicher wurden schloß der Römische Papst, im Jahre 1054 den Partriachen (Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche), kurzerhand aus der römisch-katholischen Kirche aus. Die Kluft der beiden Kirchen vertiefte sich.

Der Anfang

Jetzt im 11. Jahrhundert , zogen türkische Volksstämme aus dem Inneren Asiens heran und bedrohten den den Orient. Im Jahre 1071 schlugen sie bei Mantzikert (heute Malazirt Türkei) ein byzantinisches Heer. Sie besetzten die heiligen Stätten der Juden und Christen nicht nur in Jerusalem, sondern in ganz Palästina und machten Nicaea (heute Iznik Türkei) zu ihrer Hauptstadt.

 

Aufruf zum Kreuzzug

Im späten 11. Jahrhundert kam es nun zu einem Machtkampf zwischen Kirche und Staat. Der Papst war nicht mehr bereit sich vom deutschen Kaiser bevormunden zu lassen. Seit März 1088 hatte ein gebürtiger Franzose die Papstkrone inne, sein Name war Urban II. Er wollte die römisch-katholische Kirche reformieren, um sie noch stärker zu machen.

Als ihn nun der byzantinische Kaiser Alexios I. um Hilfe gegen die muslimischen Agressoren bat, war der Papst bereit. Er wollte die Ungläubigen von den heiligen Stätten Palästinas verteiben, und dadurch seinen Einfluß auf die griechisch-orthodoxe Kirche wieder verstärken.

Am 18. November 1095 eröffnete Urban der II. in Clemont (Frankreich) eine Versammlung von Bischöfen, die sich mit kirchlichen Reformen beschäftigen sollte. Am Ende dieses Konzils hielt der Papst eine öffentliche Rede. Tausende Zuhörer strömten herbei. Der genaue Wortlaut ist leider nicht mehr überliefert, aber mehrere Ohrenzeugen haben diese später aus dem Gedächtnis heraus aufgezeichnet.

” Vielgeliebte Brüder!…es ist unabweislich, unseren Brüdern im Orient eiligst die so oft versprochene Hilfe zu bringen. Die Türken und Araber haben sie angegriffen … und in dem sie immer tiefer eindrangen in das Land dieser Christen, haben sie diese siebenmal in der Schlacht besiegt, haben eine große Anzahl von ihnen getötet oder gefangen genommen, haben die Kirchen zerstört und das Land verwüstet. Wenn ihr ihnen jetzt keinen Widerstand entgegensetzt, so werden die treuen Diener  Gottes im Orient ihrem Ansturm nicht länger gewachsen sein. Deshalb bitte ich und ermahne euch, und nicht ich, sondern der “Herr” bittet und ermahnet euch als Herolde Christi, die Reichen wie die Armen, daß ihr euch beeilt, dieses gemeine Gezücht aus den von euren Brüdern bewohnten Gebieten zu verjagen… Wenn diejenigen, die dort hinunterziehen, ihr Leben verlieren auf der Fahrt, zu Lande oder zu Wasser, oder in der Schlacht gegen die Heiden , so werden ihnen in jener Stunde ihre Sünden vergeben werden, das gewähre ich nach der Macht “Gottes”, die mir verliehen wurde.”…

Urbans Rede fand ein überwältigendes Echo “Deus lo vult” - Gott will es - riefen die Zuhörer. Noch an diesem Tage nahm Adhemar, Bischoff von Le Puy als erster das Kreuz, und viele tausende Menschen folgten ihm auf die ”experditio oder peregrinatio” den “Kreuzzug”.

1. Kreuzzug: 1096 - 1099  Eroberung Jerusalems 

2. Kreuzzug: 1147 - 1149

3. Kreuzzug: 1189 - 1192

4. Kreuzzug: 1202 - 1204

Kinderkreuzzug:  1212

5. Kreuzzug: 1217 - 1220 und  Kaiser Friedrich II. 1228 - 1229

6. Kreuzzug: 1248 - 1254 (Ludwig IX. von Frankreich)

7. Kreuzzug: 1270  (Ludwig IX. von Frankreich)  

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Der Kreuzzug

Fährt ein Tross wohl schwer beladen durch das weite endlos Land,

haben uns auch stets gefraget wo die Reis ihr Ende fand.

Jahre die von Schuld erfüllet, aufgebürdet wie das Kreuz an dem du gingst,

als der Tod nahm deinen Körper den du unter Schmerz empfingst.

Wahrlich sag mir was verlangst du, hast uns schon genug verwehrt,

auf dem Felde soll es brechen, Wort aus dem gemacht das Schwert.

Feuer das im innern schlummert bricht hervor und deckt uns zu,

Wege die wir sind gegangen niemals fanden wir die Ruh.

Doch nun leis schenk mir dein Ohr was zu sagen ich vermag,

Nebel werden steigen und die Nacht wird bald zum Tag.

Trauer wird dem Lachen weichen, Tränen werden dann vermisst,

weil du hast bezahlt die Schuld die doch unser eigen ist.

anno 2007 Robert von Albisheim

    

Chronik des Ritters Robert von Albisheim

Im Jahre des Herrn 1062 wurde dem Edlen Franz von Thomas die Tochter Ursula geboren. Im Alter von 16 Jahren vermählte er sie mit dem Edlen Freiherrn Christian von Lohenfeld. Dieser Ehe enstammten drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne.

Der älteste Sohn diente als Knappe seines Vaters. Als im Jahre des Herrn 1096 der Ruf des Pabstes Urban erfolgte, das heilige Land von den Ungläubigen zu befreien. Es begab sich Christian von Lohenfeld in Begleitung seines Sohnes, als Kreuzfahrer, auf den Weg zu den heiligen Stätten.

Im Jahre des Herrn 1097 wurde Robert, nach einer Schlacht vor den Toren der heiligen Stadt vom späteren König von Jerusalem, im Alter von 18 Jahren in den Ritterstand erhoben. Im gleichen Jahr starb sein Vater Christian im Kampf vor Jerusalem. Sein Sohn Robert verblieb noch weitere 5 Jahre im heiligen Land. Indieser Zeit erwarb er viele Schätze und gelangte zu Wohlstand.

Ursula von Lohenfeld verwaltete in Abwesenheit ihres Sohnes die Ländereien und das Lehen der Burg Albisheim, getreu im Namen ihres Sohnes.

Bei ihr befand sich ihre getreue Hofdame, die edle Beata von Lutrien.

Bei der Rückkehr (im Jahre 1102) kaufte Ritter Robert sein Lehen mit Burg und Ländereien frei. Er lebte fortan als Hochedler Ritter Robert von Albisheim. Im Jahre des Herrn 1104 ehelichte er die Edle Ulrike vom Lettenacker. Es wurden ihm zwei Söhne geboren. Jonas vom Lettenacker und Fabian von der Pfalz. Sie bereiteten ihrem Vater viel Freude und dienen ihm getreulich als Knappen.

Ursula von Lohenfeld verblieb mit ihrem Mündel Laura Pauline noch einige Jahre im Kreise ihrer Familie. Ritter Robert lebt nach dem Ehrenkodex der Ritterschaft: Den Schwachen zu helfen und Gerechtigkeit zu üben gegen jedermann.

Seine Tapferkeit und sein Edelmut werden weithin gerühmet. Fahrende Sänger widmen ihm zu Ehren so manches Lied.